von Hans-Jürgen Hilbig

Ich sag euch eins, wenn es Gott gäbe, er würde in Deutschland ein Kopftuch tragen, in den muslimischen Ländern Slibowitz trinken und Romane von Salman Rushdie lesen und in Amerika sämtliche Gedichte von Susan Sontag. Obwohl ich mir nicht wirklich sicher bin, ob Susan Sontag Gedichte schreibt.

Wenn er also existiert, wie trägt er sein Kopftuch? Seitlich geschwenkt? Sieht man die Haare noch? Erkennt man, dass er eine Frau ist?

Ach, wenn er doch nur existieren und uns fröhlich mit seinem Kopftuch begrüßen würde, das er zu diesem Anlass abnimmt – aber dann schnell wieder auf den Kopf damit!

Die Zeit wandelt sich, alles wandelt sich und auch sie sollten sich wandeln. Tragen sie ein Kopftuch, wie es Gott täte, wenn er existierte!

In den Supermärkten stehen die Nikoläuse und warten auf ihren Besuch. Übrigens, das wäre doch mal ein hübscher Gag, wenn eine Schokoladenfirma auf die Idee käme, Nikoläuse mit Kopftüchern herzustellen. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir Gott dann näher wären – findet ihr nicht auch?
 

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