Nachmittnacht

In Ästen einer Winterlinde,
vom Raureif festgefroren,
verkrallt sich eine Seele in die Rinde
und friert: sie fühlt sich so verloren.

Die Seele zieht die Schultern hoch,
macht sich klein und ist verstört.
Sie wartet mit dem Schlafen noch,
bis sie weiß, wem sie gehört.

Es riecht nach Schnee und kaltem Wind,
ein Käuzchen schreit dumpf in der Nähe.
Die Federn dort im Laub, die sind
vom Leichnam der erfrornen Krähe.
 

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