Veterane

Wir gießen unsere Helden aus Gussstahl
und opfern sie den Göttern immerfort
zum Frühstück.
Sie grinsen stählern in der Nacht
und rosten und oxydieren nie,
denn sie sind gefeit
durch brillante Legierungen
und fest in unsere Herzen verankert
durch den Schmerz
und der Regen rinnt vergeblich über ihre Stirn,
denn sie ist hart vom Zorn.
Ihre Schatten erschlagen uns,
überlebensgroß erheben sie sich,
gezähmte Riesen in unseren Straßen,
wachen, gezwungen stillzustehen,
als Monumente der unberechenbaren Zeit
und Ambivalenz zum Beton,
der links und rechts in den Himmel wächst.
Ihre Lippen sind kalt,
ihre unbarmherzigen Gesichtzüge gefroren,
ihr streng urteilender Blick erstarrt.
Ihre Pferde, auf ihren Podesten,
schweben gleich Pegasus über dem Boden
und ihre stählernen Klingen und Waffen
hängen über unseren Köpfen,
wie das Damoklesschwert
und wenn die Ideologien wechseln
und Köpfe rollen,
kippen auch ihre Büsten
und werden ersetzt.
Doch den Tauben ist das egal.
 

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