Stadtmenschmaschine
I.
Jeden Tag schrumpft
meine Welt ein Stück
Meine Seele ist
ein schmutziger Spiegel
Mein Herz ist ein Apfel
in dem ein Wurm wohnt
Ich laufe durch den Regen
meine Liebe ist ein heißer Stein
Mein Körper ist aus Papier
Geröll sind meine Gedanken
Nimm mich in den Arm
Und falte mich zusammen
II.
In den Poesiealben gerinnen
kleine Ängste zu Styropor
Ein Nektar aus Neid und Ekel
und potenzierter Langeweile
Die Stadt, der Lärm und das
poröse, überquellende Fleisch
Das Kreischen der Maschinen
wird zu Volksliedern gesampelt
In den Brutkästen gedeiht der Hass
in der Brust ein Klumpen warm und schwarz
Eine schwummerige Schmeichelei
ein Karzinom, ein Kompliment
Wir unterbrechen dieses Gedicht für
eine unverbindliche Kaufempfehlung:
Die Gedankenfreiheit ist behoben
Where You wanna go today?
Eine Krampe im Gewissen
und du schmirgelst Tag und Nacht daran
Jetzt musst du nur noch lernen
dich selbst zu denunzieren ...
Die Hoffnung sickert aus dem Herz
Und am Himmel schimmeln die Sterne
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