Ode an den Döner

Oh, du herrlicher, vor Fett triefender Spieß,
Du wohlig im Fladenbrot kuschelndes Kebab,
Und Raki, du mein herbes Schnäpschen Anis,
Ach, wisst ihr denn auch, wie lieb ich euch hab?

Sometimes I really need that quickie:
"Einmal mit Extra-Zwiebeln, bitte, und Tzatziki." --
"Einmal Hühnchen, ja, mit allem – und scharf!" --
"Schaf? Wen nennst du hier ein Schaf?"

Ach, schau, da dreht er sich, der Dönerkegel
Aus Lamm und Hack, gewolft und nicht gekuttert,
Komm, jetzt schrauben wir am Blutfettpegel,
Du hast doch nicht schon anderswo gefuttert?

Vergreif dich nicht am falschen Finger-Food,
Denn nichts davon ist wie ein Döner gut,
Das Pappbrötchen mit Gummifrikadelle
Und McDiarrhö ist auch zur Stelle!

Nein, geh zur Dönerbude um die Ecke,
Wo schöne Bilder aus Antalya hängen,
Ein Ventilator tuckert an der Decke
Zu modernsten Ethno-Pop-Gesängen.

A lonesome rider still listens to Groenemeyer:
"Hörma, Willi, eh du den ganzen Abend murrst, --
Nee, lass mal gut sein mit der alten Leier! --
Bleib du bei deiner Currywurst!"

Wat sind dat nur für mörderpralle Dinger!
(Also, bitte, das wird ja immer obszöner!)
Und läuft die heiße Soße über deine Finger,
Gedenke jener weisen und tröstenden Worte,
Die der Imbissbudeninhaber, kurz der Döner-
Mann einst zur dir sprach: Döner macht schöner!
 

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