Nizamudin

Sich verengende Gassen,
Teppiche von Fliegen,
Rinnsale fettig und gelb und mittendrin

ein Parfümladen.

Hitze bricht durch die Winkel,
Und eine gelbe Hand schwebt vor mir her,
Um eine Rupie bettelnd.

Doch ich entkomme vorerst.
Endlich allein mit mir selbst
Und in meiner Brust fault mein Herz.

Müdigkeit, doch kein Schlaf,
Stille, doch keine Konzentration,
Durst, doch kein Hunger.

Später begegne ich der griesgrämigsten Frau,
Die ich je sah,
Und ich kann mir nicht vorstellen,
Dass sie jemals gelächelt hat.

Traurige Melodien
Kommen mir in den Sinn.

Der dumme ausgemagerte Hase
Frisst sein Gras und ist glücklich seines Lebens,
Ich aber weiß und das Wissen frisst mein Glück.

Heute möchte ich kämpfen, schreien
Oder angesichts der Stille verzweifeln.
Ich wüsste nicht, was besser wäre.

Ich kehre zurück in das Viertel der Muslime,
Fremde Stimmen sprechen zu mir,
Wollen irgend etwas.

Ich irre weiter.

Zurück zu den Gesängen,
Zurück zu den Wannen voll Rosenblüten,
Zurück in meine Einsamkeit,

Wie der Hund,
Der nächtens in der Pfütze steht

Und säuft.
 

Zurück  |  Kritisieren & Diskutieren  |  About Dirk