MANCHMAL

manchmal gehe ich in den wald und verlaufe mich.

manchmal gehe ich "beim" lidl einkaufen, um das verhalten von großstadthumanoiden in ihrem natürlichen lebensraum zu beobachten.

manchmal denk ich stundenlang darüber nach, ob der liebe gott allen sternen einen namen gegeben hat und ob er sie auch alle auswendig weiß. (und ob sich sein i.q. messen lässt.)

manchmal laufe ich fremden frauen hinterher und frage sie, ob ich vielleicht eventuell möglicherweise einen kuss von ihnen leasen könne. aber ihre ohren sind feige.

manchmal schreibe ich ein gedicht und friere es ein.

manchmal quatsche ich mich mit meiner gitarre. sie lispelt, aber ich bin nachsichtig.

manchmal stelle ich mir vor, die melodien in meinen kopf, wären botschaften von extraterrestrischen intelligenzen.

manchmal suche ich einen ort auf, wo man als statist in platons höhlengleichnis mitwirken kann und nichts weiter tun muss, als auf die wand der höhle zu glotzen und mit puffmais um sich zu werfen.

manchmal gehe ich den park und versuche den schwänen begreiflich zu machen, dass es keinen grund gibt, so eingebildet zu sein.

manchmal löchere ich meine freunde damit, warum sie einen wie mich überhaupt leiden können.

manchmal frage ich mich, wie es wäre, wenn ich nicht der wäre, der ich bin, sondern ganz jemand anderes, zum beispiel die frau des dreizehnten amerikanischen präsidenten (1798-1853) oder einfach nur eine ameise im thüringer wald.

manchmal frag ich meinen bruder, was so wichtig war, dass er fünfzehn jahre vor mir auf der welt sein musste.

manchmal suche ich mir willkürlich ein junges mädchen aus, sage: hallo backfisch und warte, was passiert.
 

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