Ein Trilog

1.
Das Subjekt ist gestört
beim Denken ertappt
Von der Gehirnwäsche überschwappt
die Resonanz unterbrochen
absichtlich überhört
Ich kaure in mich selbst verkrochen

Meine Vergangenheit vergangen
Gott ist tot
sein Sohn ein Laib gebrochenes Brot
im Grabe meines Angesichts
hat sich ein Gerinnsel verfangen
ich wusste: ich war nichts

2.
Das Subjekt wird rehabilitiert
die Stimmen überschlagen sich
es gibt keine Freiheit für mich
ehe ich, statt zu denken, verstehe
was das hämmernd Monotone propagiert
Ich gehe, ich gehe und gehe

Meine Gegenwart verharrt
In meinem Kopf lauern Worte: zarte
ich warte
in einer Brechung des Lichts
mein Dasein erstarrt
und schreit: ich bin nichts

3.
Das Subjekt subsistiert
es kreischt lautlos ein Lied
das sich durch das weiße Rauschen zieht
angewidert und dem Trübsinn
anheimgefallen, assimiliert
Ich lebe und nehme es hin

Die Zukunft? Egal
Ich kann nicht schlafen, nicht wachen
nicht weinen, nicht lachen
lasst mich allein
lasst mich einsam dulden die Qual:
ich werde nichts sein
 

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