Die Sphinx

Der Himmel ist ein blutiges Riff,
mein Herz ist eine Wüste.
Ihr trotzt nur eine Büste,
der gab der Sand den letzten Schliff.

Ich grabe an den weichen Rändern,
damit sie nicht versinkt.
Die Düne rollt. Es klingt,
als würde sie die Richtung ändern.

Ich fliehe den Dämonenrochen,
der Boden fließt und treibt.
Der Wind fragt mich, was bleibt,
und schmirgelt mir das Fleisch vom Knochen.

Ich spüre, wie mit kalten Krallen
die Nächte mich umkreisen,
wie mich mit glühend Eisen
die Furien des Tags befallen.

Da trohnt die Sphinx. Ich bin gestrandet,
zerrieben, mein Verstand:
Ein Ozean aus Sand,
der gegen ihren Sockel brandet.
 

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