Die Lebensmüden

Es zogen einst die Lebensmüden,
Des Lebens satt, gen Süden,
Hier war’s erträglich warm,
Zufrieden gluckste auch ihr Darm.

Und doch, es heißt, sie zitterten,
Weil sie das Unheil witterten,
Sie brachen ihren Wanderstab
Und schaufelten ein Grab.

Dann zogen sie sich langsam aus
So graziös wie Vogel Strauß,
Die Kleider legten sie zusammen
Behutsam wie die Ammen.

Und ängstlich erblickten sie die Falten,
Die Zeichen willkürlicher Gewalten,
Sie hüpften in das irdene Loch
Und warten dort bis heute noch,
Dass jemand kommt, es zuzuschaufeln.
 

Zurück  |  Kritisieren & Diskutieren  |  About Dirk