Die große Schwäche

Jetzt muss ich aber weiterziehen
zurück in meine kleine Welt,
und werde immerfort entfliehen
vor dem, was eben mir missfällt,
weil dort in Knochen und in Arm
ich fühle nichts als Schwäche fließen
und eine Wut, abscheulich warm,
entlang durch meine Venen schießen.

Doch Kraft dagegen hab ich nicht,
nur diesen Traum der mich quält,
gemach mich in sein Lichte schließt,
mit hehrem Widerstand beseelt.

Ein Wort aus all den hohlen Köpfen,
lasst uns Gefälligkeiten schöpfen,
mit denen wir sie schließlich krönen
und vielleicht salben und verwöhnen;
ich denke bloß, es ist nicht wahr,
(möglich, dass es ehrlich ist,
aber wahr ist's sicher nicht)
ich denke dieses Wort ist gar
gelogen, einer Welt entrissen,
der Muse, zwischen Laken, Kissen,
wo sie sich wohlgefällig wälzt,
mit einer dünnen Haut bepelzt,
die schatten- und von Licht umgrenzt,
mal elfenbein, mal silbern glänzt,
und doch ihr Auge ist so kühl,
keramisch, ohne ein Gefühl.

So küsse endlich ihr den Fuß
und fühle schließlich wie konfus
dein Herz in deinem Brustkorb tickt,
und sieh, wie dumm und ungeschickt
du Menschlein dich bei ihr benimmst
und gierig so ihr Wort vernimmst.
 

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