Anspruch und Ungenügen

Ich sah ein trauriges Gesicht,
Am Ende war es mein,
Und trüb, ein Auge ohne Licht,
Ich sah ein trauriges Gesicht,
Doch was die Welt mir auch verspricht,
Nie werd ich ihr verzeihn!
Ich sah ein trauriges Gesicht,
Am Ende war es mein.

Wie find ich Trost, wie kann ich lachen,
Betrübtes kleines Herz?
Sitzt mir ein Kloß doch tief im Rachen,
Wie find ich Trost, wie kann ich lachen,
Und nüchtern frohgemut erwachen
aus meinem dummen Schmerz?
Wie find ich Trost, wie kann ich lachen,
Trotzdessen kleines Herz?

Ich bleib mein eignes Imitat,
Von seinem Traum gefressen.
Versunken bin ich längst im Knat:
Ich bleib mein eignes Imitat,
Und was es sei, das sich mir naht,
Verloren und Besessen,
Bleib ich mein eignes Imitat,
Von seinem Traum gefressen.
 

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